
Mein Corona-Roadtrip in der Toskana
Ja, wir leben in Zeiten voller Einschränkungen durch die Folgen der weltweiten Corona-Pandemie. Doch das hat mir nicht die Lust am Reisen genommen oder Angst davor gemacht. Sicherlich muss man achtsamer und vorsichtiger reisen, aber es ist möglich! Wie meine Freundin und ich das gemacht haben? Lass mich dir von unserem Corona-Roadtrip in der Toskana erzählen.
Man kann reisen — Entscheidend ist die Art und Weise
Schon bei der Planung der Reise wussten wir, dass die Corona-Pandemie nicht zu Ende und auch noch deutlich zu spüren sein würde. Doch das hielt uns nicht davon ab zu buchen. Wir wollten raus!
Natürlich nicht um jeden Preis. Es musste ein Nahziel sein, das kein Risikogebiet ist und über ein vernünftiges Gesundheitssystem und eine gute Verbindung nach Hause verfügt. Und so entschieden wir im uns im Juni 2020 für Italien mit Anreise im Oktober.
Um dem größten Trubel zu entgehen, buchten wir uns in die Fattoria degli Usignoli — ein Landgut in der Toskana. Zusammenfassend hier die Fakten:

- Flug von Frankfurt (FRA) nach Mailand-Linate (LIN) und zurück
- Mietwagen (Fiat Panda oder gleichwertig)
- Fattoria degli Usignoli, San Donato Fronzano (FL)
Zum Zeitpunkt der Buchung entspannte sich die Lage weltweit etwas. Lockerungen wurden bekannt, Schulen hatten bereits geöffnet, Ländergrenzen ebenfalls. Die steigenden Fallzahlen von Tag zu Tag verunsicherten uns zwar, jedoch waren wir überzeugt davon, dass man reisen kann, wenn man sich entsprechend bewusst mit der Situation auseinandersetzt.
1. Tag: Holpriger Hinflug und feuchte Angelegenheiten
Je näher der Tag der Anreise kam, desto schlechter wurden die Wetteraussichten. Nicht nur Corona vermieste uns ein wenig die Urlaubsfreude — jetzt auch noch das Wetter! Während unseres einwöchigen Aufenthaltes prognostizierten Wetter.com und Co. täglichen Regen und kräftigen Wind.
Ausgerechnet Corona gab uns jedoch hier einen Funken Hoffnung. Dadurch, dass so wenige Flugzeuge am Himmel sind, fehlen Meteorologen wichtige Daten zur Vorhersage. Die Vorhersagen waren somit verhältnismäßig ungenau. So hatten wir noch Hoffnung, dass der Urlaub nicht buchstäblich ins Wasser fiel.
In den frühen Morgenstunden des Anreisetages brachen wir auf in Richtung Frankfurt International Airport. Mit gepacktem Koffer bei nasskaltem Wetter erreichten wir Deutschlands größten Flughafen. Deutschlands gähnend leeren, größten Flughafen…
Nach nur wenigen Minuten gaben wir unser Gepäck auf und marschierten durch die Sicherheitskontrolle, sodass wir in Rekordzeit unser Gate erreichten. Es war gespenstisch, den Flughafen, der letztes Jahr noch über 70 Mio. Passagiere beförderte, beinahe menschenleer zu sehen.
Und Abflug!
Dann war es endlich so weit, die Reise nach Italien startete so richtig. Allerdings war der Flug ebenso angenehm wie das nasskalte, windige Wetter. Der sehr holprige Start wurde dann abgerundet von dem ein oder anderen Luftloch und einer harten Landung. Erleichtert verlassen wir das Flugzeug und nehmen unseren Mietwagen von Locauto in Empfang.
Der Urlaub beginnt!
Vor uns liegen gute drei Stunden Fahrt in die nördliche Toskana. Unser Navi führt uns über die Autostrada 1, die von Mailand bis Neapel führt. Gute 300 Kilometer und 25€ Straßenmaut später erreichen wir unsere Ausfahrt nahe Florenz. Ab jetzt fühlt sich die Autofahrt so an, wie wir es uns vorgestellt hatten. Enge Gässchen, die mit Bäumen und Sträuchern bewachsen sind.
Rauf und runter über kaputte Straßen und unzählige Serpentinen später erreichen wir die Fattoria degli Usignoli in San Donato Fronzano nahe Regello. Wir beziehen bei Regen unser Appartement in der schön gelegenen Anlage und beenden den Anreisetag mit einer Flasche Wein zum Abendessen im Restaurant der Fattoria. Ein letztes Mal prüfen wir den Wetterbericht für den morgigen Tag und hoffen, dass dieser sich ordentlich täuscht.

2. Tag: Volterra & San Gimignano
Und siehe da! Er täuschte sich gewaltig! Bei strahlendem Sonnenschein nehmen wir unser Frühstück ein und bestaunen den traumhaften Ausblick auf die Toskana, der bei Sonnenschein noch schöner ist als schon bei Regen.
Gut gelaunt packen wir unseren Rucksack in unser kleines Rennauto und brechen auf in Richtung Volterra. Da das schöne Wetter es zulässt, vermeiden wir die mautpflichtigen Straßen und schlängeln uns entlang kleiner Dörfchen.
Unzählige Fahrradfahrer, Kurven und Bauenhöfe (die Weinverkostungen anbieten) auf einer Panoramastraße später, erreichen wir die Festungsstadt Volterra. Twighlight Fans dürfte “Volturi” ein Begriff sein. Und ja, genau hier wohnen die fiesen Vampire mit den roten Augen!

Durch den bewahrten mittelalterlichen Kern, von dem man perfekt kilometerweit in die Ferne blicken kann, bietet die Stadt jede Menge Mystik. Mittlerweile ist Volterra zwar kein Geheimtipp mehr, dennoch lege ich dir einen Besuch sehr ans Herz. Solltest du tatsächlich ein Vampir-Fan sein, kommst du ohnehin nicht an Volterra vorbei. Besuch hier unbedingt den Palazzo dei Piori, den Kommunalpalast auf dem Hauptplatz. Vielleicht kommt er dir bekannt vor.
Das beste Eis der Welt?
Tausende Fotos später, verlassen wir die etruskisch geprägte Stadt in Richtung San Gimignano. Eine halbe Autostunde entfernt von Volterra findest du die “Stadt der Türme”. Seit 1990 ist die Kleinstadt mit seinem historischen Stadtkern auf der Liste der UNESCO Weltkurlturerben. Meiner Meinung nach völlig zu Recht!

Usprünglich überragten die Stadt einst 72 sogenannter “Geschlechtertürme”. Jedes Adelsgeschlecht versuchte das jeweils andere zu überbieten, auch wenn diese schmalen Türme ein Leben in Luxus nicht zuließen. Heute stehen noch 15 dieser Türme und prägen das Stadtbild eindrucksvoll. Auch hier heißt es Fotos, Fotos und Fotos. Nun wartet das weltberühmte Highlight auf uns: Das Weltmeister-Eis der Gelateria Dondoli. Das hundertfach ausgezeichnete Eis von Meister Sergio findest du auf dem Piazza della Cisterna. Übersehen kannst du es nicht, folge einfach der unfassbar langen Schlange aus anstehenden Menschen zu einem kleinen Eingang, dort gibt es die kalte Leckerei.
Zu unserer Schande müssen wir gestehen, dass wir uns kein Eis dort geholt haben. Wie eingangs erwähnt haben wir den Urlaub mit Vorsicht genossen und große Menschenansammlungen bewusst vermieden. Dazu zählte auch die ewig lange Schlange der Eisdiele. Auf Eis haben wir dennoch nicht verzichtet, da es in San Gimignano gefühlt unzählige weitere tolle Eisdielen gibt.
Auf dem Rückweg schenken wir uns die schmalen Landstraßen und nehmen die schnellere, wenn auch kostenpflichtige Autostrada. Erschöpft und hungrig erreichen wir unsere Unterkunft. Unser abschließender obligatorischer Wettercheck verspricht wieder nichts Gutes, doch wir haben Hoffnung.
3. Tag: Florenz
Unsere erste Amtshandlung nach dem Aufstehen ist der Blick aus dem Fenster. Es hat die Nacht über geregnet und wir befürchten das Schlimmste als wir in Richtung der Berge schauen. Nach dem Frühstück packen wir vorsichtshalber unsere Regenjacken und Schirme ein und machten uns auf den Weg nach Florenz.

Zwei Tipps für Zwischendurch:
Wirklich gut gemeinte Tipps von mir: Wenn ihr mit dem Auto unterwegs seid, bucht euch vorher einen Parkplatz. Dank Corona war die Stadt absolut nicht überfüllt und ebenso wenig die Parkhäuser. Doch das ist die Ausnahme. Reservieren und vorab bezahlen lohnt sich. Unseren Parkplatz buchten wir über Parclick. Achte hier unbedingt darauf, dass du auswählst mit welchem Auto du anreisen willst. Die Straßen sind eng, die Parkhäuser noch enger! Es ist außerdem üblich, bei diesen zentrumsnahen Parkgaragen und Parkhäusern, den Schlüssel abzugeben.

Ein weiterer Vorteil dieser Parkhäuser ist, dass sie euch aus dem ZTL-Verzeichnis entfernen. ZTL’s sind eingeschränkt befahrbare Zonen in Städten, die den Verkehr in den Zentren limitieren.
So weit — so sinnvoll. Die Einfahrt als nicht berechtigter Verkehrsteilnehmer ist allerdings teuer! Zwischen 80 und 300 Euro werden hier fällig. Überwacht wird das alles mit Verkehrskameras, die dich übrigens jedes Mal bestrafen, wenn du von ihr aufgezeichnet wirst.
Der Sinn dahinter ist nicht, unwissende Touristen abzuzocken, sondern hisotrische und kultuelle Sehenswürdigkeiten zu schützten und die Schadstoffbelastung zu senken. Das macht unter anderem Florenz, Pisa und Lucca zu fußgängerfreundlichen Zielen für Touristen. Pass auf bei der Fahrt in und um Florenz, die ZTL’s sind nicht immer sonderlich gut beschildert. Informier dich besser vorab genau darüber. Die Schilder sehen übrigens aus wie unsere “Anlieger frei”-Schilder: Roter Kreis auf weißem Grund.
Hauptstadt der Toskana: Firenze
Was kann ich dir über Florenz erzählen, was nicht hunderte vor mir schon erzählt haben? Ich fasse mich kurz und liste dir einfach meine TOP‑5 Sehenswürdigkeiten der Stadt auf.
- Ponte Vecchio
- Santa Croce
- Gallerie Degli Uffizi
- Cattedrale di Santa Maria del Fiore
- Palazzo Vecchio & Piazza della Signoria

Florenz ist definitiv immer eine Reise wert, unzählige wertvolle Relikte aus längst vergangen Epochen machen Florenz zu einem einzigen Museum mit unglaublicher Geschichte. Möchte man jedoch Menschenansammlungen meiden und die Ansteckungsgefahr senken, sollte man Florenz in Zeiten von Corona dennoch umgehen.
4. Tag: Pisa & Lucca
Um unser Sightseeing-Programm in Sachen Städtebesuche abzurunden, stehen am vierten Tag Pisa und Lucca auf unserer Agenda.
Geografisch liegt Pisa an der Mündung des Arno ins Ligurische Meer. Bekannt ist die Stadt natürlich durch seinen Campanile des Doms auf der Piazza dei Miracoli. Ein Campanile ist ein — neben einem Kirchengebäude stehender — Glockenturm, ohne Verbindung zum eigentlichen Dom. Ich hätte auch einfach “Schiefer Turm von Pisa” sagen können, aber dann wäre ich nicht meinem Ruf als Klugscheißer gerecht geworden.
Nach dem Frühstück und dem obligatorischen Rucksack-Packen brechen wir auf ins knapp eineinhalb Stunden entfernte Pisa. Glücklicherweise erneut bei mehr als passablem Wetter!

Die Universitätsstadt und Heimat zweier Elitehochschulen Italiens war einst eine blühende Seefahrerrepublik und brachte berühmte Söhne wie Galileo Galilei und Fibonacci (Leonardo von Pisa) hervor. Das Wahrzeichen schlechthin ist aber natürlich der Schiefe Turm. Schon während des Baus begann der Turm sich zu neigen. Schuld daran war der Untergrund aus Morast und Sand. Der Bau dauerte übrigens von 1173 bis 1372, da die Fertigstellung aufgrund der Schieflage immer wieder unterbrochen wurde.
Zur Sicherung des Turms existiert heute ein Komitee internationaler Fachleute, die es schafften, die Neigung des Turms von 5,5 Grad auf etwa 4 Grad zu reduzieren. Diese Anpassung sichert dem Turm wohl das Überleben für die nächsten 300 Jahre.
Nach unserer Fotosession schlendern wir duch die leeren Gassen entlang der Fressmeile, wo sich ein Restaurant neben dem anderen befindet. Wir stoßen auf die Piazza dei Cavalieri in der Altstadt. Schau hier auf jeden Fall vorbei, die Fassaden sind wunderbar anzuschauen und auch historisch gesehen ist der Platz interessant. Wie sollte es in der Toskana anders sein, sind es natürlich die Medici, die auf diesem Platz regelmäßig ihre Macht demonstrierten. Auch verlor Pisa um 1400 hier symbolisch seine Eigenständigkeit an Florenz.
Lucca — einst mächtiges Zentrum der Toskana
Wir verlassen Pisa in Richtung Lucca und freuen uns über das kostenlose Parken bis Ende 2020. Achtung! Auch hier gibt es eine ZTL, informiere dich vorher genau, wo du langfahren darfst, um kein Knöllchen zu bekommen.
Übrigens: Falls du von Pisa ebenfalls nach Lucca fahren möchtest, nutze unbedingt die SS12. Sie führt von Pisa bis nach Verona und vor dort aus weiter bis nach Bozen und zum Brennerpass. Das kurze Stück “SS12 radd” von San Guiliano Terme nach Lucca ist wunderschön. Entlang bewachsener Serpentinen schlängelst du dich bei langsamem Tempo bergauf und kannst die tolle Natur bewundern.
Wir hatten uns im Vorfeld bestens über jede Station unserer Reise informiert, außer über Lucca. Ich wusste, dass es sich um ein lohnenswertes Ziel handelt und uns eine befestigte Anlage uns erwarten würde. Als wir durch verwinkelte Gassen wandern und auf Sehenswürdigkeiten wie dem Torre Guinigi mit seiner mit Bäumen bewachsenen Dachterrasse stehen oder durch ein Eingangstor spähen und den Palazzo Pfanner mit seinen Gärten entdecken, sind wir dann doch etwas überrascht.
Unzählige enge, hochgebaute und verwinkelte Gässchen später landen wir, wie aus dem Nichts, auf der Piazza dell’Anfiteatro, ein von Römern erbautes Amphitheater. Heute ist dieser Platz das Stadtzentrum von Lucca und lädt mit vielen Cafés und Restaurants zum Verweilen ein.

Wir entscheiden uns, hier eine Pizza zu essen und lassen uns vom aushaltbaren Trubel um uns berieseln. Alles natürlich mit angemessenem Abstand.
So geht auch unser vierter Tag in der Toskana zu Ende, wir reisen zurück zu unserer Fattoria und lassen den Abend mit gutem Wein ausklingen.
5. Tag: Ausgedehnter Waldspatziergang und packendes Tennismatch

Wir gönnen unserem Rennauto heute eine Verschnaufpause und lassen den Kleinen tagsüber auf dem Parkplatz stehen. Wir schnüren unsere Wanderschuhe und brechen auf. Rund um unsere Anlage gibt es einige beschilderte Wanderwege. Wir entscheiden uns für eine kleine Tour entlang von Olivenbäumen und Weinreben und werden nicht enttäuscht. Wir streifen durch schöne Wälder, ohne auch nur eine Menschenseele zu sehen, vorbei an traumhaften toskanischen Anwesen. So haben wir uns das vorgestellt.
Am Nachmittag folgt ein mehr oder weniger packendes Tennismatch zwischen meiner Freundin und mir, bevor wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für den Abend machen.
Wir entscheiden uns für das Borroncino in Regello. Ein top-bewertetes Nudelhaus mit selbst- und handgemachten Spezialitäten. Mit Händen und Füßen verständigen wir uns mit den unglaublich netten Betreibern und essen die — mit Abstand — beste Pasta unseres Urlaubs. Ich kann dieses Restaurant nur empfehlen!

6. Tag: Marina di Cecina
Laut unseres Wetterberichtes soll heute der schönste Tag der Woche werden. Bei gemeldeten Temperaturen bis zu 27°C schnappen wir uns unsere Badesachen und bürden unserem Mietwagen weitere 160 Kilometer pro Strecke auf. Wir wollen zum Badeörtchen Marina di Cecina. Gute zwei Stunden Autofahrt später erreichen wir den langen Sandstrand am Tyrrhenischen Meer in der Provinz Livorno.
Der Wetterbericht sollte sich ausnahmsweise und zum Glück nicht täuschen. Wir erreichen Marina di Cecina gegen Mittag und breiten uns endlich am schwach besuchten Sandstrand aus. Mittlerweile ist es Oktober, doch den Mutigen gehört die Welt und wir betreten zaghaft das kühle Meer.
Die Abkühlung ist auf jeden Fall gelungen, das Mittelmeer zeigt sich von einer etwas zu erfrischenden Seite, doch die angenehmen Temperaturen außerhalb des Wassers wärmen uns schnell wieder auf. Der Sandstrand hier ist in kleinere Abschnitte natürlich aufgeteilt und bietet einige Kilometer für einen potenziellen Strandspaziergang.
Direkt hinter dem Sandstrand verläuft ein schöner Pinienwald. Eine Promenade mit aneinandergereihten Geschäften, Cafés und Restaurants lädt zum Verweilen ein und dennoch schaut dich niemand schief an, wenn du dir dein Essen und die Getränke selbst mitbringst. Auch bei einem Corona-Roadtrip in der Toskana muss man ausspannen. Nimm dir die Zeit, es lohnt sich!
Im nahegelegenen Supermarkt versorgen wir uns für den Abend und treten am späten Nachmittag die Rückreise an.

Mein Fazit zum Badeort zusammengefasst: Marina di Cecina lohnt sich auf jeden Fall für einen Tagesausflug. Wer in der Toskana ist und den Strand und das Meer liebt, kommt nicht um einen der Küstenorte herum. Cecina ist verkehrstechnisch gut angebunden und somit zügig erreichbar, die Strände und das Meer sind sauber und die Straßen sehr gepflegt. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.
7. Tag: Tennis-Revance und “Hoch zu Ross”
Nach über 1200 Kilometern entschließen wir uns am letzten echten Urlaubstag das Auto stehen zu lassen. Einen wichtigen Punkt haben wir uns aufgespart und nehmen diesen am Nachmittag in Angriff. Doch vorher powern wir uns noch eine Weile auf dem Tennisplatz aus.

Nach einem kurzen Snack am Mittag ist es dann so weit. Nicht Corona, nicht die vielen Kilometer, nein. Dieser Moment ist es, vor dem ich den meisten Respekt habe. Mein erster Ausritt zu Pferde im freien Gelände steht bevor. In der Heimat hatte ich zuvor nur ein paar Runden in der Halle gedreht, hier stand der erste echte Meilenstein für mich an. Meine Freundin hingegen ist eine erfahrene Reiterin. Mehrmals in der Woche sitzt sie auf dem Pferd.
Wir beide betreten die Stallungen mit zittrigen Knien. Wer von uns beiden wegen der Aufregung und wer wegen der Vorfreude zittert, ist nicht schwer herauszufinden.

Doch es folgt ein atemberaubender Ausritt durch Olivenhaine und Weinberge, der meine Aufregung verfliegen lässt. Mein treuer Begleiter für die Stunde bei strahlendem Sonnenschein, Marcolino, führt mich sicher über Stock und Stein. Der durch und durch schwarze Rappe mit langer Mähne folgt unserem erfahrenen Pferdeführer, sodass ich kaum etwas machen muss.
Unser Guide zeigt uns die schönsten Häuser der Gegend und beschert uns tolle Panoramaausblicke über die schöne Toskana. Nachdem Ross und Reiter wieder sicher an den Stallungen ankommen, bedanken wir uns vielmals bei unserem Guide für dieses tolle Erlebnis und machten uns frisch für das Abendessen.

Die Pizzeria Il Passeggero kann ich dir nur wärmstens empfehlen. Von außen wirkt das Restaurant unscheinbar und nicht wirklich einladend. Aber lass dich davon nicht täuschen. Hier gibt es eine wahnsinnig gute Pizza! Wenn du jedoch Lust auf Nudeln hast, bist du hier falsch. Aber die italienische Mafiatorte gibt es hier in allen Variationen. Trotzdem Achtung! Scharf bedeutet hier auch scharf!
8. Tag: Arrivederci — Der Corona-Roadtrip in der Toskana geht zu Ende
Es kommt wie es kommen muss: Der letzte Morgen bricht an. Wir packen unsere Koffer, frühstücken ein letztes Mal ausgiebig und brechen nach Mailand auf. Mit der Best-Of Udo Jürgens Playlist auf den Ohren fahren wir entlang der Autostrada 1 nach Norden und erreichen den Flughafen Mailand Linate. Auf Wiedersehen Italien, auf Wiedersehen Toskana. Wir kommen auf jeden Fall wieder. Dann hoffentlich ohne Corona-Einschränkungen!
Fazit
Zusammengefasst liegen hinter uns hunderte Kilometer bei schwierigen Urlaubsbedingungen. Viele Einschränkunge, deutlich vorsichtigeres Reisen. Doch es ist wie immer im Leben: Achte auf dich und deine Mitmenschen, dann hast du eine tolle Zeit! Corona hat uns einen entspannteren Urlaub beschert, als wir es erwartet hatten. Mein eindeutiges Fazit also: Man kann Reisen, entscheidend ist die Art und Weise! Bleib gesund! Stay tuned!

Was ist deine Meinung zu Reisen während Corona?

